DEC Inzell » Man kann das alles auch als Wundertüte bezeichnen

Joel Dufter kann am Mittwoch mit Verspätung nach Peking reisen. (Foto Y.Keller)

Bereits drei Tage nach der Ankunft in Peking steht der erste Wettkampf über 500 Meter an. Da die Wettkämpfe um 14 Uhr deutscher Zeit beginnen, sieht der Inzeller auch kaum Probleme, was die Zeitumstellung von plus sieben Stunden betrifft. Dankbar ist Dufter den Ärzten am Klinikum Traunstein, der Charité Berlin und Barbara Patz in Inzell. »Da war ich in allerbesten Händen.«

 

Der 26-Jährige ist im Frühjahr ins norwegische Sprintteam mit dem kanadischen Trainer Jeremy Wotherspoon gewechselt. Ausschlaggebend für den Schritt war, dass sein damaliger Trainer Danny Leger keinen Vertrag mehr bei der DESG bekam. »Der Schritt hat sich auf jeden Fall gelohnt«, ist der Sportler überzeugt. Im Verlauf der Saison hatte er sich Schritt für Schritt verbessert, auch auf seiner nicht ganz so beliebten Strecke über die 500 Meter. Pech hatte er nach der Europameisterschaft im Januar in Heerenveen. Beim Training stürzte er ziemlich heftig und zog sich einige Blessuren zu. Deswegen konnte er das vor-olympische Trainingslager in Norwegen nicht bestreiten und hielt sich in Inzell bei Michael Restner fit. »Der Sturz ist kein Thema mehr, natürlich war die gesamte Vorbereitung nicht gerade optimal«, weiß Dufter.

Darum fällt es ihm auch schwer, eine sportliche Prognose für die beiden olympischen Rennen auf den Sprintdistanzen abzugeben. »Klar, ich habe das Schlittschuhlaufen jetzt nicht verlernt. Das Problem ist, dass die statische Belastung auf dem Eis wiederkommen muss. Als sogenannter Underdog will ich versuchen, meine Karten dennoch auszuspielen.«

 

Auf alle Fälle will er besser als bei seinen ersten Winterspielen 2018 sein. Da belegte er über 500 Meter den 29. Platz und wurde Vierzehnter über die 1000 Meter. »Alles in allem wird es ein Kaltstart werden, man kann das alles auch als Wundertüte bezeichnen«, sagt Joel Dufter. »Mir fehlt jetzt natürlich der Vorwettkampf auf der Bahn in Peking, den die anderen schon während der Woche bestreiten konnten. Ich bin aber alles in allem heilfroh, dass ich noch die Kurve bekommen habe und an Olympia teilnehmen kann«, betont der Inzeller.

SHu