Mit einem hauchdünnen Sieg von Jordan Stolz (USA) vor dem Japaner Issa Gunji haben die Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften der Junioren in der Inzeller Max-Aicher-Arena begonnen. Auf der 500-Meter-Strecke hatte der US-Amerikaner gerade mal zwei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Gunji, beide distanzierten den drittplatzierten Niederländer Tim Prins deutlich. Stolz legte dann auf der 1500-Meter-Strecke nach: Hier feierte er allerdings einen klaren Erfolg.
Bester Deutscher war mit Rang 15 Finn Sonnekalb vom EC Erfurt. Felix Motschmann vom DEC Inzell verbesserte seine Zeit gegenüber dem Junioren-Weltcup eine Woche zuvor in Inzell noch einmal etwas. Sein Vereinskollege Dominik Mayrhofer lief seine zweitbeste Zeit auf der Kurzdistanz und war dementsprechend zufrieden: »Das war einer meiner schnellsten Angänge, nur auf der Gegengerade habe ich ein wenig verloren. Das war ein gutes Warm Up für meine Lieblingsstrecke, die 1500 Meter.«
Auf dieser Distanz erging es dem 18-Jährigen ebenfalls gut: »Das war meine klare Saisonbestzeit, die ersten zwei Runden waren sogar so gut wie noch nie. Am Schluss ist es dann allerdings schwer geworden«, kommentierte er seine 1:53,57 Minuten. »Ich hätte mir sogar eine 1:52 gewünscht, aber das sollte halt nicht sein.«
Enttäuscht zeigte sich dagegen sein Vereinskamerad Felix Motschmann. Zwar hatte er auch das Pech, dass in seinem 1500-m-Lauf sein Gegner frühzeitig stürzte, »aber das wäre heute auch mit Gegner keine gute Zeit geworden. Ich dachte schon, dass es besser gehen würde«, gab er offen zu. Auch sein 500-m-Lauf stellte ihn nicht wirklich zufrieden.
Nun hofft er auf den heutigen Samstag. Da will er im 1000-m-Lauf überzeugen. »Ich denke, dass es da besser gehen könnte.«
Bei den Juniorinnen setzte sich die Italienerin Sara Pergher über 500 m an die Spitze. Die 18-Jährige gewann mit persönlicher Bestzeit. Ebenfalls eine persönliche Bestzeit gelang Julia Geutner vom DEC Inzell. Die 17-Jährige erkämpfte in 42,10 Sekunden den 35. Platz – und das, obwohl sie sich zunächst einen Fehlstart geleistet hatte. Was in ihrem Fall nicht einmal ein großes Handicap war: »Danach war die Nervosität weg«, lachte sie. Und nahm sich für den Rest des Wochenendes vor, »möglichst viele neue Bestzeiten zu schaffen.«
Und über 1500 Meter konnte sie dieses Vorhaben abermals in die Tat umsetzen. Sie lieferte sich mit ihrer Gegnerin einen spannenden Zweikampf und brachte es letztlich auf 2:09,58 Minuten. »Unter 2:10 Minuten zu laufen, war genau mein Ziel«, freute sich Geutner. Sie landete damit auf dem 32. Platz, sogar den 15. Rang gab es für ihre Vereinskollegin Maira Jasch. Den Sieg holte sich die 15-jährige Niederländerin Angel Daleman vor ihrer Landsfrau Jade Groenewoud.
»Das hatte ich selbst nicht erwartet. Aber ich hatte im Rennen ein gutes Gefühl, auch wenn ich in der letzten Runde hart kämpfen musste«, freute sich Daleman.
Zur offiziellen Eröffnung vor den Wettkämpfen hatte der Nachwuchs des DEC Inzell die Fahnen der verschiedenen Teilnehmerländer präsentiert. Inzells Bürgermeister Hans Egger hieß anschließend »unsere jungen Sportler aus allen Nationen« willkommen und wünschte den Athleten, »faire Wettkämpfe – und dass sie möglichst ihre Bestleistungen abrufen können.« Auch der Repräsentant des Eislauf-Weltverbands ISU, Tron Espeli, wünschte den WM-Teilnehmern gute und faire Wettkämpfe und lobte: »Inzell ist ein wundervoller Ort für den Eisschnelllauf.«
Für gute Stimmung auf den Rängen sorgten am Vormittag die Kinder der Grundschule Inzell, die mit Tröten, Rasseln und lauten Zurufen die Sportler anfeuerten. Das tat diesen sichtlich gut – und wurde mit zahlreichen guten Leistungen belohnt.
Nun hoffen die Organisatoren, dass auch bei den Wettkämpfen am heutigen Samstag und am morgigen Sonntag (jeweils ab 10 Uhr) wieder gute Stimmung herrscht. Auf dem Programm stehen heute jeweils die 1000 Meter bei Junioren und Juniorinnen, anschließend die 3000 Meter für den weiblichen und die 5000 Meter für den männlichen Nachwuchs. Spektakuläre Rennen sind dann am morgigen Sonntag zu erwarten, wenn die Team-Verfolgung, die Team-Sprints und zum Abschluss die Finals im Massenstart ausgetragen werden.
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